Die Geschichte vom Gänseblümchen im Marmeladenglas

Die Geschichte vom Gänseblümchen im Marmeladenglas

"Sieh zu, dass du immer etwas Schönes vor Augen hast - und sei es ein Gänseblümchen im Marmeladenglas", mit diesen persönlichen Zeilen verabschiedete mich meine Lehrerin nach vier Jahren Grundschulzeit von mir. Ich hatte Glück, eine wahnsinnig tolle, lustige und einfühlsame Lehrerin zu haben. Ich habe ihr von der ersten Sekunde an vertraut, fühlte mich sicher und ich fühlte mich richtig gesehen.

Als ich 1999 zur weiterführenden Schule wechselte, erhielten alle Schüler*innen zum Abschied eine Mappe von ihr, mit Erinnerungen und ein paar ganz individuellen Zeilen. Da traf ich zum ersten Mal in meinem Leben auf das Gänseblümchen im Marmeladenglas.

Die Geschichte vom Gänseblümchen im Marmeladenglas - von meiner Grundschullehrerin

Ich erinnere mich, dass ich ihr bei unserem letzten Treffen auch ein Gänseblümchen schenkte. Zusammen mit meiner Mama hatte ich es im Garten ausgebuddelt und in ein Marmeladenglas umgebettet. 

Wenn ich heute die Mappe in den Händen halte und nochmal ihre Zeilen lese, dann habe ich das Gefühl, dass meine Grundschullehrerin mich damals schon ziemlich gut gekannt haben muss. Ich habe das Gänseblümchen tatsächlich fast jeden Tag im Kopf. Es erinnert mich daran, die Augen aufzumachen und das Schöne zu sehen. Kleine Geschichten, die uns umgeben, wenn wir genau hinsehen und unsere Fantasie sprudeln lassen.

Nachdem ich heute selbst Mama bin, weiß ich, wie essenziell es für Kinder ist, solche Menschen wie meine Grundschullehrerin im Leben zu treffen. Die Begleiter, die einem helfen, der zu werden, der man ist. Ich weiß, dass ich Glück hatte und ich wünsche mir, dass ich mit meinen Geschichten vom Gänseblümchen im Marmeladenglas vielleicht zumindest einen Teil davon weitergeben kann und besonders Kindern Mut machen kann, das zu tun, was sie glücklich macht.



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